
Newsletter Juni 2025

​
Liebe Freund:innen und Förder:innen von Solidarität Mnero,
wir freuen uns, Ihnen einen neuen Newsletter aus Mnero präsentieren zu können.
Der Einfluss des Mnero-Krankenhauses wächst. Immer mehr Patienten wissen, wie sie uns finden können, und wir können ihnen auch immer besser helfen. Das ist Ihr Verdienst. Dank Ihrer Unterstützung konnten wir Projekte realisieren, die das Leben der Patienten und ihrer Familien unmittelbar verbessern. In einer Zeit, in der Entwicklungszusammenarbeit immer mehr „etwas bringen“ muss und die Solidarität unter Druck steht, ist Ihr Engagement alles andere als selbstverständlich. Das wissen wir umso mehr zu schätzen. Ohne engagierte Menschen wie Sie würde der Fortschritt hier zum Stillstand kommen. Zugleich bleiben die Herausforderungen groß. Die Nachfrage nach medizinischer Versorgung wächst inzwischen schneller als unsere Kapazitäten. Dort wo sich neue Türen öffnen, brechen an anderer Stelle Stützpfeiler weg - wie beim unerwarteten Rückzug von USAID.
Lesen Sie in diesem Newsletter, was wir bereits gemeinsam erreicht haben und was wir bald umsetzen werden, um noch mehr Menschen zu helfen.
​​​

​​
Die Nachfrage steigt
In allen Abteilungen verzeichnen wir einen deutlichen Anstieg. Im Vergleich zu den Vorjahren behandeln wir jetzt 20% mehr Patienten. Das ist ein Zeichen dafür, dass unsere Versorgung sehr gut angenommen wird und besser zugänglich ist. In der Geburtshilfe ist der Zuwachs sogar noch nie so hoch gewesen. Im Jahr 2024 haben wir 908 sichere Entbindungen begleitet - ein Rekord. Und was fast noch wichtiger ist: Keine einzige Mutter ist gestorben. In einem Land, in dem die Müttersterblichkeit leider immer noch viel zu hoch ist.
​​
Projekt für Personalwohnungen abgeschlossen
In Mnero herrschte ein Mangel an Personalwohnungen. Um das Pflegepersonal zu entlasten und die Notfallversorgung besser zu organisieren, haben wir ein altes Gebäude in fünf Wohnungen und neun Studios umgebaut. Acht Monate lang arbeiteten lokale Fachkräfte aus Mnero an diesem Großprojekt, das von der niederländischen AFAS-Stiftung unterstützt wurde. Dank dieser Wohnungen können die Krankenschwestern und -pfleger nach ihrer Ausbildung hier wohnen und arbeiten. Das Bereitschaftspersonal muss nun nachts nicht mehr kilometerweit fahren. Es stärkt die Kontinuität der Pflege, die Attraktvität für das Personal und die Zukunft des Krankenhauses.

​​
Wir freuen uns sehr, ein neues Projekt mit „Wilde Ganzen“ gestartet zu haben, einer professionellen niederländischen Organisation, die kleine Entwicklungsprojekte unterstützt. Zu den Dingen, die wir realisieren werden, gehören:
- Ein neuer zahnärztlicher Behandlungsstuhl, damit wir mehr als nur Zähne ziehen können, und die Eröffnung einer vollwertigen Zahnarztpraxis - der ersten in dieser Region.
- Unverzichtbare medizinische Geräte wie zusätzliche Sauerstoffgeräte, ein EKG-Gerät (das bisher völlig fehlt) und zwei Monitore für Neugeborene, damit wir die Vitalzeichen rund um die Uhr überwachen können und keine
wichtigen Ereignisse verpassen.
Ausbau der Geburtshilfestation beginnt
Um die Geburtshilfestation zu entlasten, haben wir mit einer umfangreichen Erweiterung begonnen. In zwei Phasen wird das Gebäude vergrößert, sodass wir mehr Betten und Geräte unterbringen können. Außerdem verbessern wir die Raumaufteilung, damit wir hygienischer arbeiten und bei Komplikationen schneller reagieren können.


​​​
Pädiatrische Notaufnahmestation
Die Kinderstation ist der Ort, an dem unsere schwächsten Patienten liegen: Kinder mit Malaria, Durchfall und Unterernährung. Krankheiten, die in dieser Region noch immer zum Alltag gehören. Vor einigen Jahren haben wir die Station unter anderem mit einem fröhlichen Anstrich verschönert. Doch leider hat die Station kürzlich einen Rückschlag erlitten. Während der Regenzeit begann das Dach undicht zu werden. Die Deckenplatten lösten sich und das Regenwasser lief über die Betten.
Glücklicherweise blieb der Anstrich unbeschädigt. Die Stützbalken erwiesen sich als stark von Termiten befallen, und die Wellbleche auf dem Dach hatten ihre besten Tage hinter sich. Eine Notreparatur war erforderlich. Glücklicherweise kam die Hilfe schnell. Drei „Volunteers“, die zehn Wochen lang in Mnero arbeiteten, starteten eine Spendenaktion. Dank „Wilde Ganzen“ konnte der Betrag um 50 % aufgestockt werden. Infolgedessen ist nun Folgendes geschehen: - Alle Holzbalken wurden ersetzt und gegen Termiten behandelt; - Es wurden neue, stärkere Dachbalken angebracht;
- Und von dem verbleibenden Budget wurden Holzspielzeug und ein Fernseher für die Station gekauft.
Für viele Kinder wird dies das erste Mal sein, dass sie einen Zeichentrickfilm sehen. Für einen
Moment das Kranksein vergessen und einfach nur Kind sein können - auch das ist Erholung.


​​
USAID zieht sich zurück - Pflege geht weiter
Wo wir Wachstum sehen, erleben wir auch Verluste. USAID, jahrelang für die Finanzierung der Versorgung von HIV-Patienten zuständig, hat sich unerwartet und weltweit zurückgezogen. Wo ursprünglich 13 Personen täglich für Beratung, Behandlung und Aufklärung sorgten, sind jetzt nur noch ganze vier Personen übrig. Gleichzeitig steigt die Zahl der Patienten, die auf HIV-Medikamente angewiesen sind - fast 600 Menschen werden inzwischen kontinuierlich behandelt. Ohne Intervention würde diese Versorgung verschwinden. Das darf nicht passieren. Deshalb hat die niederländische Partnerorganisati5on Stichting Mnero beschlossen, die ersten Engpässe zu überbrücken - dies ist jedoch keine strukturelle Lösung. Wir sind dringend auf der Suche nach Partnern, die diese lebenswichtige Versorgung fortsetzen.
​
​​
Ultraschall-Ausbildung: Langfristige Investition
In Tansania - und insbesondere im Süden - herrscht ein großer Mangel an gut ausgebildeten Personen, die Ultraschalluntersuchungen durchführen. Auch in Mnero ist dies ein Engpass, obwohl Ultraschalluntersuchungen bei Schwangerschaften und anderen medizinischen Fragestellungen unerlässlich sind. Deshalb sind wir stolz darauf, einem Geburtshelfer aus Mnero eine intensive einjährige Ultraschall-Ausbildung zu finanzieren. Nach der Zertifizierung wird diese Kraft für mindestens fünf Jahre in Mnero weiterarbeiten. Wir übernehmen nicht nur die Ausbildungskosten, sondern sorgen auch für einen Ersatz während der Abwesenheit. Auf diese Weise bauen wir auf nachhaltige Weise bessere Pflegekapazitäten auf.
AMAWAWA
Das AMAWAWA-Programm ist eine echte „Erfolgsstory“: Noch nie kamen so viele Schwangere und Neugeborene zur professionellen Betreuung nach Mnero. Der Ruf des Krankenhauses wächst zusehends, ebenso das Vertrauen in unsere Betreuung. Immer mehr Familien im Einzugsgebiet wissen, wie sie uns finden können. Um diesem Wachstum Rechnung zu tragen, haben wir im Juni eine Reihe von jungen, frisch ausgebildeten Krankenschwestern und -pflegern aufgenommen. Dank des neuen Personalhauses können sie in Mnero leben und arbeiten.
​

​​
Einsätze im Umland/Outreach
Seit März fährt das Outreach-Team wieder fast wöchentlich in abgelegene Dörfer. Die meisten Patienten sind schwangere Frauen, aber auch andere Patientengruppen kennen inzwischen den Weg. Immer häufiger bringen wir die Menschen direkt mit ins Krankenhaus zur weiteren Behandlung. Letzte Woche verlief der Einsatz etwas anders als geplant: Eine Gruppe von Elefanten blockierte die einzige Zufahrtsstraße zum Dorf. Glücklicherweise kam das Team heil zurück.
Studentin Modesta
Die Studentin Modesta hat im Oktober ihre Ausbildung zur Röntgenassistentin begonnen, die durch die Unterstützung von Solidarität Mnero e.V. ermöglicht wurde. Während ihres ersten Urlaubs kam sie zurück nach Mnero, um uns im Krankenhaus zu unterstützen. Sie macht einen wissbegierigen und motivierten Eindruck. Wir sind mit ihrer Entwicklung sehr zufrieden und freuen uns schon jetzt auf ihre Rückkehr als ausgebildete Kraft.
Internationale Studenten in Mnero
In den letzten Monaten haben uns mehrere niederländische Assistenzärzte/innen temporär im Hospital unterstützt. Es war ein positiver gegenseitiger Lernprozess: Mnero lernte von ihnen, und sie lernten von Mnero. Dieser Austausch bringt beiden Seiten wertvolle Erkenntnisse. Im August werden wir zwei neue Mitarbeiter aus Deutschland begrüßen. Das Team in Mnero freut sich darauf, sie zu begleiten und wieder viel gemeinsam in der Praxis zu lernen.
Als kleiner gemeinnütziger Verein mit begrenzten Mitteln, aber viel Engagement, sind wir stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Die Fortschritte sind sichtbar und ermutigend. Das spornt uns an, weiterzumachen - mit neuen Projekten. Für eine bessere Versorgung.
​


Dankeschön!
Wir danken Ihnen für Ihre finanzielle Unterstützung! Wir hoffen, dass dieser Newsletter Ihnen einen Überblick über unsere aktuelle Arbeit gibt. Ihre Hilfe macht in Mnero wirklich einen Unterschied!
Bitte unterstützen Sie uns weiterhin um diese wichtige Arbeit fortsetzen zu können!
Es gibt noch immer sehr, sehr viel zu tun.
Mit herzlichem Dank und vielen Grüßen!
Solidarität Mnero e.V. - Der Vorstand -
www.mnero.de
Spendenkonto: Volksbank Dortmund Nordwest, IBAN: DE25 4406 0122 4100 8367 00
...denn es ist nie genug...
1994 wurde der gemeinnützige Verein Solidarität Mnero e.V. (SolMne) mit dem Ziel gegründet, das Krankenhaus und die Menschen in und um Mnero, Tansania, zu unterstützen. Mit diesem Newsletter halten wir Sie auf dem Laufenden.
Dankeschön!
Wir danken Ihnen für Ihre finanzielle Unterstützung! Sie hat all die oben genannten Projekte ermöglicht. Wir hoffen, dass dieser Newsletter Ihnen einen guten Überblick über unsere Arbeit gegeben hat. Bitte unterstützen Sie uns weiterhin, damit wir diese wichtige Arbeit fortsetzen können! Es gibt noch immer sehr, sehr viel zu tun.
